Dienstag, 26. Januar 2016

Vegan entlang der Garden Route, Teil 2

Wie versprochen folgt nun der zweite Teil meines veganen Garden Route Berichts. Insgesamt ist es schon der fünfte Bericht aus meinem Südafrika Special. Alle bisherigen Artikel zum Nachlesen findet ihr hier. Nun möchte ich Euch von der restlichen Route am Tsitsikamma Nationalpark, Jeffreys Bay und am Addo Elephant Park berichten. 



Der Tsitsikamma Nationalpark beginnt hinter Plettenberg Bay und erstreckt sich mit seinen dichten Wäldern über fast 100 Kilometer entlang der Küste. Wir haben uns für eine Unterkunft in Nature's Valley entschieden, um von dort aus zu den besten Wanderspots zu gelangen. Gegen Abend trafen wir nach einem anstrengenden Tag in unserem Hostel ein. Wir hatten uns zuvor mit reichlich Essen eingedeckt, denn im Bereich des Tsitsikamma Nationalparks gibt es keinen größeren Supermarkt - nur einen kleinen Kiosk, dessen Sortiment wir vorher ja nicht kannten. 



Wild Spirit Backpackers


Vorweg sei gesagt: Das Wild Spirit ist recht speziell. Man sollte grundsätzlich einen Bezug zur Natur, Interesse an einer nachhaltigen Lebensweise und anderen Kulturen besitzen. Wenn man zusätzlich auf Yoga, Meditation und Lagerfeuerabende steht, ist man hier super gut aufgehoben. An unserem ersten Tag war das ein kleiner Kulturschock, denn obwohl ich selbst alle oben genannten Punkte sofort mit einem fetten JA! unterschreiben würde, kamen mir die anderen Gäste zunächst etwas ... merkwürdig vor. Jaja, blöde oberflächliche Vorurteile. Aber wenn man am ersten Abend zuerst auf hobbitfüßige Ethnoprint-Liebhaber trifft, die gerade Steine bemalen, dann... Ja, dann ist man halt leicht in seiner Meinung beeinflusst. Tatsächlich wurde es dann doch tausend mal schöner, als ich an diesem Abend vermutet hätte, denn die Vorteile dieses Hostels lassen sich nicht von der Hand weisen.


Angefangen mit einer großen, überdachten Outdoorküche in der man selbst kochen kann. Nicht, dass das unbedingt nötig wäre, denn das Wild Spirit bietet abends ein Dinner für seine Gäste. Jeden Morgen kann man sich dafür bei den netten Mitarbeitern zum Abendessen erkundigen und Sonderwünsche angeben - auch veganes Essen ist kein Problem! So gab es für uns zum Beispiel einen veganen Gemüseauflauf. Das Frühstück bestand aus selbstgebackenem Brot, hausgemachten Marmeladen und  natürlich Kaffee oder Tee. Das Trinkwasser stammt übrigens aus der eigenen Quelle und ist damit klarer und reiner als jedes gekaufte Produkt.

Auch neben den kulinarischen Highlights bietet das Wild Spirit viele andere Vorzüge: Einen Pfad zum Wasserfall, der nur von den Bewohnern des Hostels besichtigt werden kann. Einen kleinen Wanderweg durch den Magic Forest und zum großen alten Baum. Der Yoga Practicing Room, die Feuerstelle, viele Musikinstrumente, ein Gemeinschaftsraum mit Spielen und Büchern und ein Baumhaus... Als wir dieses Hostel am dritten Tag verlassen mussten, waren wir recht wehmütig, denn wir hätten auch ruhig noch länger bleiben können. Doch unser nächstes Ziel wartete schon.

Jeffreys Bay



An dieser Küstenstadt findet sich einer der besten Surfspots der Welt und ist daher jährlicher Austragungsort des Billabong Pro Wettbewerbes. Wo Surfer sind, gibt es bestimmt auch dutzende vegane Optionen. 

Dachte ich. 

Falsch gedacht. Schon auf der Suche nach Restaurants war ich etwas ratlos. Also erstmal ankommen im Island Vibe Hostel. Und dann am Strand und in der Stadt umsehen. Dort sind wir dann auf das Tasty Table gestoßen: Ein süßes kleines Café/Bistro, dass auch Cappuccino mit Sojamilch anbietet. 

Unser Abendessen haben wir im de Viswijf eingenommen - dort sollte es auch vegane Optionen geben. Der Laden wurde im Internet relativ hoch angeprisen. Allerdings kann ich die Empfehlung nicht weitergeben. Die vegane Option war eine einfache Pasta mit Tomatensauce. Nicht gut gewürzt.

Dafür haben wir am nächsten Tag im Island Vibe festgestellt, dass es dort auch vegane Wraps mit Sojastreifen gibt, die hervorragend geschmeckt haben und deutlich günstiger waren. Also spart euch lieber den Weg zum Restaurant ;)

Addo Elephant Park


Für einen ganzen Tag Safari muss man als Veganer mit dem Essen vorsorgen. Zwar bieten einige Touren eine Komplettverpflegung an, aber diese beinhaltet (soweit ich weiß) keinerlei veganes Essen. Auch das Restaurant am Eingang des Parks hält keine passenden Gerichte.


Eine Möglichkeit zur Selbstverpflegung bietet der Picknick-Platz mit den Grillstellen. Dort kann man sich natürlich sein eigenes veganes BBQ zubereiten. Ganz gute Einkaufsmöglichkeiten für das Mittagessen bietet der Souvenirshop. What?  Richtig gelesen: Im hinteren Teil des Souvenirshops ist ein kleiner Kiosk, der sogar Sojaprodukte anbietet. Und frisches Gemüse, Obst, Kekse... Apropos Kekse. Wir hatten immer eine Packung Ginger Nuts im Rucksack - die sind vegan und total lecker. So schade, dass es diese Kekse nicht in Deutschland gibt.
Einen letzten Tipp möchte ich euch noch mitgeben - zumindest wenn ihr nicht so super spontan seid wie wir. Denn in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang existiert Hazels Organic Restaurant und dafür muss man rechtzeitig reservieren. Wir haben bei unserem spontanen Abstecher keinen Platz bekommen - selbst als wir angeboten haben, dort zu warten, bis etwas frei würde. Keine Chance - die Plätze werden stundenweise neu verbucht. Dafür soll sich rechtzeitige Planung aber absolut lohnen: Organisches Gemüse mit Liebe zubereitet - wir haben von unserem AirBnB-Gastgeber nur lobende Worte gehört. Wenn sich jemand hierher verirrt, der das Restaurant einmal besucht hat, würde ich mich über einen kleinen Bericht dazu wahnsinnig freuen - ich gebe das Feedback dann natürlich weiter.

So wie sich unsere Reise nach dem Besuch des Addo langsam dem Ende näherte, ist auch das Ende der Serie bald in Sicht. Demnächst folgt der letzte Teil über Johannesburg. 

Bis dahin grüne Grüße

Jassi

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