Dienstag, 14. April 2015

Yoga mit Pferden: Warm-Up Inspiration


In einem früheren Post hatte ich bereits von meiner Yoga-Fastenzeit berichtet, die seit Ostern eigentlich offiziell beendet ist. Durch meine positiven Erfahrungen bin ich jedoch dabei geblieben und mache jeden Morgen Tag weiter fleißig Yoga. Zusätzlich wurde ich für andere Bereiche meines Lebens "inspiriert", vor allem für das Reiten. Denn bei der Zusammenarbeit mit Pferden benötigt man genau das, was das Yoga lehrt:

Ruhe, Achtsamkeit, die innere Mitte, Beweglichkeit, Koordinationsfähigkeit und Gleichgewicht.

Das Beste, was jeder Reiter also tun könnte, wäre eine kleine Yoga-Einheit als Aufwärmung vor dem Reiten. Natürlich nicht in voller Montur und allem Pipapo ;) Stattdessen kann man die Zeit des Warmreitens effektiv nutzen, anstatt nur gelangweilt vor sich hinzuträumen. Hier meine Idee für ein kurzes "Yoga Warm-Up" auf dem Pferderücken:


Nach dem Aufsteigen mache ich mir kurz meinen Sitz bewusst. Ich spüre in meinen Körper hinein, fühle beide Sitzknochen im Sattel und achte darauf, dass sie gleichmäßig belastet werden. Die Beine hängen locker in den Steigbügeln, ich übe keinen Druck aus. Mein Oberkörper ist aufgerichtet, die Wirbelsäule ist gerade und zieht nach oben. Ich rolle das Becken sanft ein, um ein Hohlkreuz zu vermeiden und rolle meine Schultern nach hinten.

Wenn ich mich sicher und "geerdet" fühle und ich sich auch mein Pferd/Pony entspannt und ruhig verhält, reite ich am langen Zügel los. Dabei spüre ich die Wellenbewegung des Pferdes, die ich mit einem geschmeidigen Sitz mitgehen kann. Mit jedem Schritt leite ich alle negative Energie, Stress und unruhige Gedanken über meine Fersen an den Boden ab. Ich atme ruhig und gleichmäßig. Nach ein paar Runden wechsle ich die Hand und fühle, ob sich etwas bei meiner Körperhaltung oder der Haltung meines Pferdes geändert hat. Wenn dies der Fall ist, gebe ich keine Bewertung ab, sondern merke es mir für mein restliches Training und korrigiere meine Haltung, sofern es mir möglich ist.

Ich beginne dann mit den Schultern zu kreisen. Zuerst nach vorne und dann noch einmal in die entgegengesetzte Richtung (Wichtig: Dadurch bitte keinen Ruck im Pferdemaul verursachen). Wenn ich mich sicher fühle, lege ich die Zügel auf den Hals meines Pferdes und hebe die Arme seitlich auf Schulterhöhe. Dann lege ich die Handflächen auf meine Schultern und beschreibe den Ellenbogen erneut Kreise in beide Richtungen. Zügel wieder aufnehmen. Beginne den Kopf sanf nach links und rechts zu beugen, anschließend nicken und (ganz leicht!) den Kopf in den Nacken legen (Achtung auf den Helm).

Um eine Beweglichkeit in der Wirbelsäule zu erreichen, drehe ich den Oberkörper dynamisch nach links und rechts auf. Darauf achten, dass die beiden Sitzknochen weiterhin gleichmäßigen Kontakt besitzen und die Hüftknochen nach vorne ausgerichtet bleiben. Wenn das Pferd die Linie verliert, war es zu viel ;)

Zum Schluss strecke ich die Arme noch einmal nach vorne aus (Zügel auf dem Hals des Pferdes). Mit einer lockeren Faust kreise ich die Handgelenke in beide Richtungen. Zusätzlich kippe ich die Fäuste nach oben und unten. Anschließend pumpe ich die Hände noch einmal und schüttle die Arme leicht aus.

Für die Beine ist mir noch keine gute Übung eingefallen, die man ohne Risiko leicht umsetzen kann. Zuerst habe ich an eine Dehnung des Hüftbeugers nachgedacht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man auf dem Rücken dann seinen Rücken gerade halten kann. Habt ihr eine Idee?

P.S: Wichtig ist mir noch, dass es nicht nur auf die Dehnung des eigenen Körpers ankommt, sondern vor allem die Beweglichkeit und Dehnbarkeit des Pferdes im Vordergrund stehen sollte. Deswegen ist die (korrekte!) Dehnungshaltung für mich immer noch der wichtigste Grundstein in der klassischen Ausbildung von Pferden.



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